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„Sich von der Not der anderen berühren lassen“

Caritas-Sammlungsauftakt Bayreuth
Datum:
Veröffentlicht: 30.9.22
Von:
Susanne Mattes

Caritas-Sammlungsauftakt in Bayreuth: Weihbischof ruft zu Spenden auf

Weihbischof Herwig Gössl mit Dolores Longares-Bäumler von der Flüchtlings- und Integrationsberatung der Caritas Bayreuth beim Auftakt zur Caritas-Herbstsammlung

„Sich von der Not der anderen berühren lassen“
Caritas-Sammlungsauftakt in Bayreuth: Weihbischof ruft zu Spenden auf
Bayreuth. Zum Auftakt der Caritas-Sammlung sagt Weihbischof Herwig Gössl: „Auf Gott und seine Gebote zu hören, bedeutet: Den Blick auf den Armen zu richten und sich von seiner Not anrühren und bewegen zu lassen.“ Diesen Gedanken stellte er in den Mittelpunkt seiner Ansprache beim Auftaktgottesdienst in der Pfarrkirche Heilig Kreuz in Bayreuth.

Gössl entwickelte seine Aussage anhand der biblischen Beispielerzählung vom Reichen und dem armen Lazarus. Zu Lebzeiten habe es „zwischen den beiden keine echte Begegnung gegeben“. Der Reiche habe sich vom Schicksal des armen Lazarus nicht berühren lassen, obwohl dieser vor seiner Haustür lag. Der Reiche und der Arme lebten wie „in zwei völlig verschiedenen Welten“.

Nach dem Tod der beiden „ist eine Kommunikation nicht mehr möglich.“ Lazarus bei Gott und der Reiche in der Unterwelt „können nicht mehr zueinanderkommen, selbst wenn sie wollten. Es ist zu spät! Sie leben nun tatsächlich in zwei unterschiedlichen Welten.“

Am Ende stelle die Erzählung die Frage nach der Verbindung zwischen dieser Welt und Gottes Welt. Und gebe die Antwort: in Gottes Geboten. Gössl folgerte aus der Erzählung: „Wo ein Mensch nur sich selbst im Blick hat, den ganzen Besitz nur für den persönlichen Genuss und Lustgewinn einsetzt, ohne die soziale Verantwortung zu spüren,“ da befinde er sich im Widerspruch zu Gottes Willen. Diese Kommunikationsstörung lasse sich nur beheben, indem Menschen ihre Herzen von der Not der anderen bewegen lassen. „Was nicht hier geschieht, geschieht nie mehr. Hier und heute müssen wir damit beginnen, Gottes- und Nächstenliebe miteinander zu verbinden.“

Die Caritas-Herbstsammlung dauert bis zum 2. Oktober. Dabei werben die Pfarreien um Spenden für die karitative und soziale Arbeit, die sie selbst oder die Caritasverbände vor Ort erbringen. Sie wenden sich dabei an die Haushalte entweder direkt durch Ehrenamtliche, die an der Haustür um eine Spende bitten, oder mittels Flyer mit Zahlschein, die sie in die Briefkästen verteilen. Den Abschluss bildet eine Kollekte in den Sonntagsgottesdiensten.

Die Caritas-Herbstsammlung steht unter der Überschrift „Nothelfer: dringend gesucht!“ Mit diesem Slogan weist der Diözesan-Caritasverband vor allem darauf hin, dass aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise immer mehr Menschen in schwierige Lebenslagen kommen. Er setzt daher seinen Anteil am Erlös der Caritassammlung ein für die Förderung von Maßnahmen, bei denen Haushalten mit geringem Einkommen bei den Energiekosten geholfen wird. Empfänger von Sozialleistungen sollen Beratung in Anspruch nehmen können, wie sie Strom, Heizöl und Wasser sparen können. Wenn für einen defekten Kühlschrank oder Herd oder eine Waschmaschine Ersatz beschafft werden muss, soll es einen Zuschuss für ein energieeffizientes Gerät geben.

Weitere Informationen zur Caritas-Sammlung finden sich auf www.caritas-bamberg.de/engagement/sammlung/

von Klaus-Stefan Krieger